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Aufgeführt in der Hugenottenkirche vom 03 – 05.02.2012

Robin Hood – Die Wahrheit über die Geächteten in grünen Leggings

„Robin Hood – the truth about the women in Green Tights“. So heißt die neue Komödie der Usi-English-Actors. Der Klassiker ist jedem bekannt und verrät uns, dass es mit dem Englischtheater diesmal eine Zeitreise geben wird. Wir bewegen uns rund tausend Jahre zurück, in die Zeit des finsteren Mittelalters und der Kreuzzüge. Anders als bei den herkömmlichen Varianten des berühmten Helden für die armen Unterdrückten, steht in dieser Adaption eben einer dieser Unterdrückten, ein gewöhnlicher Mann aus dem Volk im Mittelpunkt der Geschichte. Der Titelheld selbst hat nur einen relativ bescheidenen Anteil in dieser Version von David Nielson.

Albert Ross, ein armer, bescheidener Bauer wird wie so viele seiner Zeitgenossen Opfer der Schergen von Prinz John. Bekanntermaßen sammeln Steuereintreiber unter der Führung des Sheriffs von Nottingham Geld und Güter im hungernden Volk ein, um für das Wohlergehen des Adels um den fiesen Baron Guy of Gisbourne zu sorgen. Robin Hood stellt sich gegen die Häscher der Krone und hilft den Armen. Soweit sind die Begebenheiten zur gängigen Legende identisch. Doch unterscheidet sich dieses Stück besonders dadurch von der klassischen Sage, dass die treuen Helfer Robin Hoods keine Männer, sondern in Wahrheit Frauen sind.

Erzählt wird aus der Perspektive von Albert Ross, der als unscheinbarer, rückgratloser Vater von vier Kindern aus Angst vor Folter zunächst seine Frau verkauft. Eben diese wird von Robin Hood und den „merry women“ gerettet und fortan wird klar, dass eigentlich die Frauen, die wahren Helden dieser Zeit waren. Sie zeigen den Männern, was es heißt für eine Sache einzustehen. Ob es nun Maid Marian, Mrs. Ross oder die mutigen geächteten Frauen hinter Robin Hood sind. Sie haben eigentlich die Hosen an, indem sie den Männern – gut wie böse – zeigen, wie man zu seiner Ehre mit Taten steht. Nicht nur mit großen, geschwollenen Worten.

Diese augenzwinkernde etwa zweistündige Version, bei der die Theatergruppe sich mächtig ins Zeug legen und diverse Anpassungen und Kürzungen vornehmen musste, hat alles, was ein Stück aus dem Sherwood Forest braucht. Wälder, Burgen, Pfeil und Bogen, Kerker, intrigante Bösewichte, bezaubernde und starke Frauen sowie eine Menge Gags und Slapstickeinlagen, wie man es von den Usi-English-Actors gewohnt ist.